Newsletter #6

X32userconfigs - NEWS #6                
           6. Februar 2022

MP_X32C_Glow_from_Left_1MB         User-Konfigurationen für die X32- / M32- Digital-Mixer-Familie

 

Liebe X32-, M32-User,

Infos und Neuigkeiten drängen sich und wollen in die Welt ;)
Diesmal geht's um den überraschend einfachen Einstieg ins InEar-Monitoring
in der XM32-Welt!

Viel Spass und Gewinn dabei!

 

InEar-Monitoring in der X32-Welt       (Feb. 2022)

 

Wieso eigentlich InEar-Monitoring?

  • Für den besseren eigenen Monitorsound
    (stereo, jedes gewünschte Signal kann indviduell
    nach Wunsch gepegelt werden)

     
  • Für besseren Schutz des eigenen Gehörs
    (weil weniger Pegel auf den Ohren erforderlich ist,
    um alles Gewünschte zu hören)

     
  • Für den besseren FOH-Sound
    (weil jeder Monitor-Lautsprecher auf der Bühne weniger, im Besonderen in
    kleineren Locations, “Soundmulm” für die Zuhörer reduziert)

     
  • Für ‘tighteres’ Spiel der gesamten Band
    (weil ich jedes Instrument ohne Verzögerung direkt im Ohr habe und gut höre, wenn ich will ...
    )

     
  • Für wesentlich mehr Konstanz im Monitorsound auf unterschiedlichsten Bühnen.
     
  • Für einen einfacheren und schnelleren Aufbau und Soundcheck
     
  • Für weniger Lautsprecher, Gewicht, Transportvolumen
     

InEar-Monitoring ist zu teuer...!?

Wenn ich an InEar-Monitoring dachte, kam mir schnell ein Betrag von 500€ pro Drahtlos-Strecke plus
kostspieligem IE-Hörer in den Sinn, oder, wenn mit Kabel, ein erforderlich werdender Mehrkanal-Kopfhörer-
Verstärker plus IE-Hörer.

Es gibt jedoch eine überraschend einfache und kostengünstige Lösung mit InEar-Monitoring in deiner
Band anzufangen, besonders dann, wenn ihr mit ‘Kabel’ beginnt und ggf. später auf ‘Drahtlos’ umsteigt.

 

3 "Fallen"

Schauen wir uns drei "Fallen" an, in die manche, meist aus Budget-Gründen oder Unwissenheit, beim
Einstieg in die InEar-Welt, , tappen.

  1. Sie verwenden nur einen Bus pro InEar-Mix, d.h. der Monitor-Mix auf den Ohren kommt nur mono.
    Weil das für unser Gehör völlig unnatürlich ist, führt es nach kurzer Zeit zu Ermüdungserscheinungen.
    Es macht tatsächlich keinen Spaß, weil es eindimensional klingt.

     
  2. Der InEar-Mix ist “trocken”, d.h. enthält keine Reflexionen eines natürlichen Raumes.
    Auch das führt zur sogenannten Im-Kopf-Lokalisation (IKL) und vorzeitiger gehörmäßiger Ermüdung.
    Erfahrungswert ist, dass, sogar wenn der Monitormix stereo ist, aber keine Rauminformationen enthält,
    das Gehör nach 1-2 Stunden “aufgibt”, die fehlende Rauminformation stets hinzuzu-“rechnen”.
    Und die Musiker haben auf einmal den Eindruck, dass der Soundtechniker etwas grundlegend verändert hätte…
    Er wird aber zu Unrecht beschuldigt!
    Das menschliche Gehör ist es gewohnt, in Räumen zu hören, d.h. Reflexionen von Seitenwänden und Decke
    für natürlichen Raumeindruck zu bekommen.
    Wenn diese Rauminformation fehlt, kann es sogar sein, dass die InEar-Monitoring-Sound-Erfahrung als
    schlechter empfunden wird, als mit konventioneller Monitorbox vor sich, aber natürlichen und gewohnten
    Reflexionen aus dem Raum. 

     
  3. Man hört und sieht oft, dass für kabelgebundenes InEar-Monitoring zusätzliche Kopfhörer-Verstärker
    erforderlich seien. Die gute Nachricht: Nein, sind sie nicht!
    Mit üblichen InEar-Hörern, wie dem Sennheiser IE40 oder anderen, deren Impedanz typisch um 20Ω
    oder darunter liegen, erreichen die einfachen X32-System-Outs, ob XLR oder Klinke, ob direkt aus dem
    Pult oder aus den Stageboxen S16, SD16, SD8,… mehr als genug an Lautstärke!

    Ein passives Beltpack PM1 an den Gürtel geschnallt, an dem man die Gesamtlautstärke einstellen kann,
    IE-Hörer eingesteckt und los gehts!
    Ja, da
    s PM1 ist “nur” ein schlichter passiver Spannungsteiler, ein 1kΩ-Potentiometer, das bei
    Rechtsanschlag 1kΩ parallel zu den 20Ω des Hörers schaltet, und dabei klanglich gar keinen
    Einfluss hat, weil der Hörer direkt mit den X32-Outs verbunden ist. Reduziert man die Lautstärke
    im Hörer durch Drehen nach links, erhöht sich der zwischengeschaltete Widerstand kontinuierlich.
    Je nac
    h Hörer-Technologie kann das bei höherer Dämpfung auch das Klangbild leicht verändern.
    Bei den 3-6dB, die man im Live-Betrieb als Reserve braucht, ist davon jedoch nichts zu hören!


    Ist das nicht cool?
    Kein
    Sender erforderlich, kein Kopfhörerverstärker, keine Batterien,
    an die man immer wieder denken muss, kein zusätzliches Rauschen,
    einfache und kostengünstige Lösung, für ortsfeste Keyboarder und
    Drummer auf jede
    n Fall und für alle anderen ein super Einstieg in die
    InEar-Welt!

    Das InE
    ar-Set für einen Musiker, ab Mixer-/Stagebox-OUT-Ausgang,
    könnte dann so aussehen:

     
  1. Y-Kabel 2x XLR Buchse auf XLR-Stecker        16€
  2. Mic/Line-Kabel XLR sym., 10m                     26€
  3. Beltpack-Adapter Behringer PM1                   29€
  4. InEar-Hörer Sennheiser IE40 Pro                  93€
                                                                   164€

Wenn das mal nicht für jeden, der ernsthaft Musik machen möchte,
erschwinglich ist!

OK, du hast Recht, es fehlt noch was:
Die Infrastruktur für die Stereo-InEar-Mixe plus Rauminformation…
        
Angenommen, die Band besteht aus 7 Musikern.
Dann brauchen wir genau einen X32 Rack als Systemerweiterung für ein
bestehendes Setup aus X32 oder X32 Compact und Stageboxen.
14 Busse (mit aktivierten Limitern als Gehörschutz!!) werden für die
7 Stereo-In-Ear-Mixes verwendet, Bus 15 für die Raumsimulation
und Bus 16 für einen Stereo-Chorus-Effekt zur Anreicherung der
akustischen Gitarren, Rhodes, Vocals bei Bedarf.

Mit einem angeschlossenen WLAN-Router, vorzugsweise im etwas
ruhigeren 5GHz-Band, passiert der komplette Monitor-Mix
auf dem X32 Rack und ist vom FOH-Mix vollständig unabhängig!
Jeder der 7 Musiker kann mit Smartphone oder Tablet seinen
individuellen Sound nach Belieben zusammenstellen.

 

Praktisch angewendet wurde die X32 Rack-Systemerweiterung ebenso von der
BackesBand (BackesBand.de) aus Köln.

Mehr Details und Features dazu demnächst in NEWS #7;
auch, welche gravierenden Auswirkungen sich damit für den FOH-Sound ergeben!

Bis dann,
Gerson